Der Erfinder der Hermeneutik, Hans-Georg Gadamer, wurde in Marburg geboren und verschied in Heidelberg. In letzterer Stadt hat er seine letzten Jahre auch gelehrt und dort eine enorme Wirkung hinterlassen.
In frühen Jahren von Husserl, Heidegger und Hegel beeinflusst, war sein Hauptwerk Wahrheit und Methode. In diesem Werk begründete er die Hermeneutik, die keine Lehre oder Methode ist, sondern eine Art und Weise des Verstehens. Sie beschränkt sich nicht auf Wahrheitsfindung innerhalb der Wissenschaft, sondern lässt sich auch auf Kunst und Geschichte übertragen.
Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache.
(Quelle: Gadamer: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik.)
Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte.
(Quelle: Gadamer: Interview mit Thomas Sturm in DER SPIEGEL 8/2000.)
Der zeitliche Abstand lässt den wahren Sinn, der in einer Sache liegt, erst voll herauskommen. Die Ausschöpfung des wahren Sinnes aber, der in einem Text oder einer künstlerischen Schöpfung gelegen ist, kommt nicht irgendwo zum Abschluss, sondern ist in Wahrheit ein unendlicher Prozess.
(Quelle: Gadamer: Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik.)
Video über Hans-Georg Gadamer