Kopernikus war der erste, der das heliozentrische Weltbild, nachdem sich die Erde um die Sonne dreht und nicht andersherum, beschrieb. Dabei war Nikolaus Kopernikus gar nicht nur Astronom, sondern arbeitete als Domherr, Jurist, Verwaltungsangestellter und sogar als Arzt. Er lebte im heutigen Polen, was aber damals noch zum Einflussbereich von Preußen gehörte. Er war Teil der deutschsprachigen Gemeinschaft dort. Einen weiteren Teil seines Lebens verbrachte er in Bologna und Rom (Italien).
Zuerst müssen wir bemerken, dass die Welt kugelförmig ist, teils weil diese Form, als die vollendete, keiner Fuge bedürftige Ganzheit, die vollkommenste von allen ist, teils weil sie die geräumigste Form bildet, welche am meisten dazu geeignet ist, Alles zu enthalten und zu bewahren.
(Quelle: Kopernikus: De revolutionibus orbium coelestium (Deutsch: Über die Kreisbewegungen der Weltkörper).)
Das Auge hält sich nämlich überall für den Mittelpunkt der Sphäre alles ringsum Sichtbaren.
(Quelle: Kopernikus: De revolutionibus orbium coelestium (Deutsch: Über die Kreisbewegungen der Weltkörper).)
In der Mitte von allen (Planeten) aber hat die Sonne ihren Sitz.
(Quelle: Kopernikus: De revolutionibus orbium coelestium (Deutsch: Über die Kreisbewegungen der Weltkörper).)
Es darf daher die Strebsamen nicht wundern, wenn dergleichen Leute auch uns verspotten. Mathematische Dinge werden für Mathematiker geschrieben, die, wenn mich meine Meinung nicht täuscht, einsehen werden, dass diese unsre Arbeiten auch an dem kirchlichen Staate mit bauen, dessen höchste Stelle Deine Heiligkeit jetzt einnimmt.
(Quelle: Kopernikus: De revolutionibus orbium coelestium (Deutsch: Über die Kreisbewegungen der Weltkörper).)
Wichtige Stationen in Kopernikus Leben und Werk
Nikolaus Kopernikus ist heute vielen für die „kopernikanische Wende“ bekannt. Dieser Ausdruck wurde vielfältig in der Wissenschaft (z.B. von Kant oder von Freund) auch für andere Zusammenhänge benutzt. Allerdings war Kopernikus in erster Linie gar nicht Astronom (auch wenn er dies auch studierte). Er war in vor allem Arzt und auch Verwaltungsangestellter (Administrator) für die damalige preußische Regierung. Dabei beschäftigte er sich u. a. mit dem preußischen Münzwesen und schrieb ein wegweisendes Dokument dazu.
Kopernikus war in Thorn am 19.02.1473 geboren und starb 24.05.1543 in Frauenburg. In Frauenburg entwickelte er auch seine astronomische Theorie, die später als das heliozentrische Weltbild in die Geschichte einging. Beide Orte, Thorn und Frauenburg, befinden sich heute in Polen, gehörten damals aber noch zum preußischen Einflussbereich, auch wenn die Grenzen zwischen Polen und Preußen damals auch fließend sein konnten. Thorn hatte sich im dreizehnjährigen Krieg von dem Deutschorden gelöst und gehörte nun zu Preußen.
Kopernikus studierte u.a. in Bologna Astronomie und Griechisch. Dort bekam er auch mit der Theorie der Sterne erstmals in Berührung. Im Jahr 1500 wurde im der Titel des Magister Artium verliehen, woraufhin er Bologna wieder verließ. Schließlich war er in Rom und kehrte nach Frauenburg zurück. Er wollte aber seine akademischen Studien fortsetzen und studierte schließlich Recht und Jura. 1503 wurde er dann letztlich in Ferrara promoviert, wobei sein Gebiet das Kirchenrecht war. Schließlich, nachdem er auch politisch tätig war in den Landtagen Marienburg und Elbing, wurde ern Arzt und gleichzeitig auch Administrator, wo er sich um diverse Regierungsangelegenheiten kümmerte. Da es zwischen dem deutschen Orden auf der einen und Polen und Preußen auf der anderen Seite Krieg gab, musste er kurzzeitig nach Allenstein, kehrte aber nach Frauenburg zurück, wo er 1543 auch starb.
Kopernikus Werk über das heliozentrische Weltbild entstand wohl schon 1509, jedoch machte er es nicht publik, weil er eben Angst vor dem Spott der Öffentlichkeit hatte. Er beschrieb in dem erst 1943 veröffentlichten De revolutionibus orbium coelestium die Planetenbahnen. Er postulierte gleichförmige Planetenbahnen, die er in der Nähe der Sonne vermutete. Das bisherige Bild des Kosmus war erschüttert worden. Bis dato war man noch vom geozentrischem Weltbild im Sinne von Ptolemäus überzeugt. Interessant ist, dass die Kirchenführer damals dem gar nicht unbedingt abgeneigt waren, wobei die Protestanten Luther und Melanchthon dieses Weltbild klar ablehnten. Erst der aus dem Schwabenland stammende Johannes Kepler konnte Kopernikus Theorie später beweisen.
Nicht so bekannt ist, dass Kopernikus sich auch mit Ökonomie und dem Münzrecht im preußischen Staat verdiente. Er schrieb auch darüber viel. Man könnte ihn gar als den bedeutensten ökonomischen Denker nach Aristoteles bezeichnen und eben vor den klassischen bürgerlichen Ökonomen wie Smith, Ricardo etc.