Für den Verfasser dieser Zeilen ist das ein wirklich spannender und zentraler Begriff aus der Philosophie. Übersetzt werden kann dieses Wort durch den Begriff der ‚Ganzheitlichkeit‘. Allerdings wird letzterer Ausdruck in der deutschen Sprache so oft für esoterische Verwendungsweisen missbraucht, so dass ich Letzteren ungern verwenden möchte.
Holismus bezeichnet im Wesentlichen eine wissenschaftstheoretische Auffassung, bei der behauptet wird, dass die Aussagen in einer Theorie von anderen Aussagen entscheidend abhängen. Wir haben es also beim Theoretisieren nicht mit einzelnen, isolierten Aussagen zu tun, sondern mit einem ganzen Netz von Aussagen. Insofern kann innerhalb von einer Theorie auch ein einzelner Satz schon nicht als einzelner falsifiziert (oder verifiziert) werden. Es muss schon die ganze Theorie abgelehnt werden. Und auch dann sind für den Verteidiger der Theorie immer noch Modifikationen möglich.
Ein Hauptvertreter dieses philosophischen bzw. wissenschaftstheoretischen Holismus ist WVO Quine.