Dualismus

Es gibt verschiedene Begriffe und Konzeptionen des Dualismus. Ich halte den Begriff für mehrdeutig. Seine haupt-gebräuchlichste Bedeutung ist allerdings diejenige in der Philosophie des Geistes (historisch hat diese ihren Ausgang in der Philosophie Réne Descartes).

So gibt es also: a.) den Dualismus in der Körper-Geist/Leib-Seele-Problematik; b.) einen theologischen Dualismus (gutes und böses Gott-Wesen); c.) den Subjekt-Objekt-Dualismus; d.) den Welle-Teilchen-Dualismus in der Physik; oder e.) einen Dualismus im Staatswesen (z.b. zwischen Deutschland und Österreich oder den habsburger Dualismus zwischen Deutschland und Ungarn. Hiervon muss man wieder den Dualismus zwischen Regierung und Parlament unterscheiden.)

Ich jedenfalls möchte mich auf den Dualismus bezüglich des Leib-Seele-Problems konzentrieren. Allgemein wird hier der Dualismus zwischen materieller und immaterieller Wirklichkeit verstanden. Mit der materiellen Wirklichkeit wird auf den sinnlich wahrnehmbaren Körper; mit der immateriellen auf die nicht-sinnlich wahrnehmbare Seele Bezug genommen.

Zu unterscheiden ist hier allerdings der Substanzdualismus vom Eigenschaftsdualismus. Klassischer Vertreter des ersteren ist Descartes. Er ging wie oben beschrieben von grundsätzlich unterschiedlichen Wirklichkeiten des Seins, in seinem Fall von Substanzen aus. (Platon könnte man auch als Substanzdualisten bezeichnen.)

Der Eigenschaftsdualist behauptet nicht mehr, dass es zwei unterschiedliche Wirklichkeiten gibt. Er ist deshalb nicht unbedingt ein ontologischer Dualist. Vielmehr ist er der Ansicht, dass es unterschiedliche Eigenschaften des menschlichen Daseins gibt, die nicht aufeinander reduzierbar sind. Es gäbe also gleichzeitig mentale Eigenschaften und physische (körperliche), wobei es nur ein Objekt/eine Substanz (der Mensch/das Lebewesen) existiere.

Oft wird der Dualismus aufgrund der schwierigen Reduzierbarkeit qualitativ-subjektiver Empfindungen auf physische, sogenannter Qualia, als Position eingenommen.